Der Grabhügel von Moncor

Um die Eicheln wiederzufinden, die ich im Herbst überall verstecke, verlasse ich mich auf räumliche Orientierungspunkte, die mir zeigen, wo ich sie vergraben habe. Man kann hier beobachten, dass die Menschen in der Eisenzeit (zwischen 800 und 450 v. Chr.) dasselbe getan haben. Sie begruben eine wichtige Persönlichkeit und bedeckten sie mit einem Hügel, um dem Grab Monumentalität und Sichtbarkeit zu verleihen.

So weiss man auch 2600 Jahre später noch, wo die Verstorbenen begraben wurden, obwohl ihre Identität verloren gegangen ist.

Dieser Hügelgrab ist das bedeutendste in der Region. Da er nicht von Zerstörung bedroht ist, ist keine Ausgrabung geplant. Während der beiden Weltkriege hat die Armee den Hügel eingeebnet und damit die Spitze um etwa 4 Meter abgesenkt, aber der Tumulus hat immer noch einen Durchmesser von 80 Metern und eine Höhe von 6 Metern. Er birgt noch viele Überraschungen !

Aktivität : Vor Ort zu entdecken !

Aber noch mehr...

In der frühen Eisenzeit (Hallstattzeit, zwischen 800 und 450 v. Chr.) waren die Bestattungsbräuche in unserer Region überwiegend dadurch gekennzeichnet, dass bestimmte Verstorbene unter einem meist kreisförmigen Hügel begraben wurden. Diese künstlichen Hügel, „Tumuli” genannt, bestehen aus einer Anhäufung von Erde und/oder Steinen. Neben einer zentralen Grabstätte konnten diese Monumente auch Nebengräber beherbergen, die manchmal erst viel später angelegt wurden. Ihre Grösse ist sehr unterschiedlich: von 5 m bis zu über 30 m Durchmesser. Untersuchungen zufolge scheint es, dass die Errichtung von Tumuli nicht für die gesamte Bevölkerung bestimmt war, sondern einer privilegierten Gesellschaftsschicht vorbehalten war.

In der Umgebung der Stadt Freiburg sind etwa fünfzehn Hügelgräber bekannt, im gesamten Kanton sind es über 200. Das Hügelgrab im Wald von Moncor ist mit einem Durchmesser von über 80 m und einer heutigen Höhe von 6 m das imposanteste von allen.

Wenn die Bedeutung und der Reichtum eines Menschen proportional zur Grösse seines Grabmonuments waren, könnte man davon ausgehen, dass der Tumulus von Moncor das Grab eines Mannes oder einer Frau von sehr hohem Rang in der Gesellschaft der frühen Eisenzeit war. Dieser Tumulus wurde 1962 von der ehemaligen Kantonsarchäologin Hanni Schwab entdeckt, die aufgrund seiner kreisförmigen Form und des vorhandenen Gräbenrings schnell feststellte, dass es sich um einen künstlich angelegten Hügel handelte.

Der oberste Teil wurde während des Ersten und Zweiten Weltkriegs von der Armee, wahrscheinlich für Übungszwecke, planiert; ursprünglich muss er daher noch imposanter gewesen sein, da man schätzt, dass er etwa 4 m höher gewesen sein muss. Um die Beschaffenheit dieses Hügels zu bestimmen, führte die Archäologische Dienststelle des Kantons Freiburg 1983 einen etwa 40 Meter langen Sondierungsgraben aus, der vom Zentrum des Tumulus ausging.

Die bei dieser Untersuchung festgestellte Abfolge verschiedener Sedimentschichten bewies, dass dieser Hügel von Menschenhand geschaffen worden war. Die Ausgräber konnten nachweisen, dass über einen Zeitraum von mehr als 6 m Höhe sukzessive Erdreich aufgeschüttet wurde. Darüber hinaus wurde eine rechteckige Struktur aus aneinander liegenden Kieselsteinen mit einer Länge von etwa 2,5 m freigelegt, auf deren Oberfläche die Überreste einer möglichen Platte zu erkennen waren. Eine Radiokarbondatierung der Holzkohle ergab ein Alter zwischen 800 und 400 v. Chr., was darauf hindeutet, dass dieses Monument tatsächlich in der frühen Eisenzeit errichtet wurde. Was die Funktion dieser Schotterung betrifft, die nicht vollständig ausgegraben werden konnte, könnte es sich um einen Bestandteil der Architektur des Monuments oder um ein Nebengrab am Rand des Tumulus handeln.

Bei der Ausgrabung des Grabens wurden auch eine Reihe von Keramikgefässfragmenten gefunden. Diese Scherben sind zu klein, um einer bestimmten Zeitphase zugeordnet werden zu können. Ihre Anwesenheit in den Aufschüttungen des Grabhügels lässt sich dadurch erklären, dass sie mit der Erdmasse, die als Abdeckung für das zentrale Grab diente, mitverschoben wurden.

Aufgrund der technischen Schwierigkeiten, die sich aufgrund der Grösse und Tiefe des Grabhügels ergaben, konnte das zentrale Grab von den Archäologen nicht untersucht werden. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob diese Grabstätte noch intakt ist oder bereits in der Vergangenheit geplündert wurde und ob dieses Grabdenkmal weitere Gräber beherbergt. In jedem Fall ist dieses Denkmal aufgrund seiner Grösse aussergewöhnlich und gehört zu den grössten bekannten Hügelgräbern Mitteleuropas.

Es wurde wahrscheinlich für eine oder mehrere Personen errichtet, die für die Gesellschaft der frühen Eisenzeit von grosser Bedeutung waren. Die Identität der bestatteten Person(en) und die Art der Grabbeigaben bleiben jedoch ein Geheimnis, das noch unter mehreren Metern Erde verborgen liegt. Einige Archäologen bezeichnen dieses Monument aufgrund seiner imposanten Grösse als Fürstengrabhügel.