Das vielseitige Holz

In der Natur geht nichts verloren und alles hat seinen Nutzen! Wenn ich mein Nest in einem Baum baue, verwende ich jeden einzelnen Zweig. Genauso nutzen Menschen das gesamte Holz, das ein Baum produziert. Aus den hochwertigen Baumstämmen werden Balken und Bretter gefertigt, und das bei der Verarbeitung anfallende Sägemehl wird zur Herstellung von Heizpellets verwendet.

Holz von schlechter Qualität und ein Teil der Äste werden nach der Holzernte direkt zu Hackschnitzeln zerkleinert und in Heizkraftwerken verbrannt. Die Rinde der Stämme, die an Sägewerke geliefert werden, wird zum Trocknen der Sägeprodukte und zur Fernwärmeversorgung verwendet.

Aber noch mehr...

Durch die richtige Verwendung von Holz lässt sich insbesondere im Bauwesen der CO₂-Ausstoss reduzieren. In diesem Fall ersetzt Holz teilweise Materialien mit hohen CO₂-Emissionen bei der Herstellung, wie Beton oder Stahl. Holzkonstruktionen ermöglichen die Speicherung von Kohlenstoff, den Bäume während ihres gesamten Lebens geduldig gebunden haben. Die kaskadierende Nutzung dieses Materials (für den Bau und anschliessend als Energieträger) ist ein sinnvoller Ansatz, der die Vorteile von Holz hervorhebt. Der Kohlenstoff wird so für Jahrzehnte, wenn nicht sogar länger, in Dachstühlen, Dämmstoffen oder Möbeln gebunden. Am Ende ihrer Lebensdauer können diese Elemente durch Verbrennung in Fernheizungen noch Energie produzieren. Dabei geben sie den bis dahin gespeicherten CO2-Gehalt wieder ab, aber bis dahin sind andere Bäume gewachsen und haben diese Aufgabe übernommen. Ob in einem Heizkessel verbrannt oder durch natürliche Zersetzung im Wald, ein Baum gibt die gleiche Menge CO2 an die Atmosphäre ab.

Vom Wald bis zum Endprodukt wird das gesamte vom Baum produzierte Holz verwertet. Aus den hochwertigen Stämmen werden Balken und Bretter hergestellt, und das bei der Verarbeitung anfallende Sägemehl wird zur Herstellung von Pellets für Heizungen verwendet. Holz von schlechter Qualität und ein Teil der Schnittabfälle (Äste) werden direkt zu Hackschnitzeln zerkleinert und in Heizkraftwerken verbrannt. Die Rinde der an das Sägewerk gelieferten Stämme wird in Trocknungsöfen für Sägewerksprodukte und Fernheizungen verbrannt.

Durch die Bewirtschaftung und Pflege unserer Wälder können diese den Menschen die Ökosystemleistungen liefern, von denen sie abhängig sind. Denn der Wald schützt vor Naturgefahren wie Lawinen oder Steinschlag, er bietet uns Raum für unser Wohlbefinden und unsere Erholung, er beherbergt einen wichtigen Teil der für unsere Umwelt unverzichtbaren Artenvielfalt und er produziert, das dürfen wir nicht vergessen, Holz.

Fossile Energien verursachen enorme Umweltschäden, sei es bei der Gewinnung, der Raffination oder dem Transport. Im Gegensatz dazu ist Holz ein lokal verfügbarer Rohstoff, der ressourcenschonend und umweltfreundlich ist. Es kann ohne chemische Verarbeitung verwendet werden. Es ist unsere Pflicht, alles zu tun, um das gesamte Potenzial, das in unseren Wäldern schlummert, auszuschöpfen. Der jährliche Zuwachs der Freiburger Wälder beträgt mehr als eine halbe Million Kubikmeter. Wir nutzen jedes Jahr etwa 260'000 m3, also etwa die Hälfte davon. Zieht man die unproduktiven Wälder in unzugänglichen oder steilen Gebieten ab, stehen jährlich noch knapp 100'000 m3 zur Verfügung. Das geschlagene Volumen übersteigt nie den jährlichen Zuwachs, was den langfristigen Fortbestand unserer Wälder gewährleistet. Die Nutzung dieser Hölzer ist ein weiterer Beitrag zur Verringerung unseres ökologischen Fussabdrucks, indem ein natürlicher, klimaneutraler Rohstoff verwertet wird.

Man muss jedoch vernünftig sein und darf nicht ins andere Extrem verfallen, indem man unbedingt alles bis zum letzten Zweig nutzen will. Diese Praxis, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts, als man hauptsächlich mit Hausöfen heizte, noch üblich war, ist heute nicht mehr aktuell. Ein Anteil an trockenen Bäumen und Totholz im Wald ist für das reibungslose Funktionieren unseres Ökosystems unerlässlich. Dies fördert insbesondere eine Vielzahl von Insekten und Pilzen, die eine große Artenvielfalt und Widerstandsfähigkeit der Umwelt gewährleisten. Entgegen der landläufigen Meinung verbreiten diese verrottenden Hölzer keine Krankheiten.