Der Mykorrhiza-Pilz

Ich gehöre zu einer grossen Familie mit über 2000 Pilzen, von der milden Pfifferling bis zum giftigen Fliegenpilz. Man nennt mich Mykorrhiza. Ich bin hauptsächlich unterirdisch tätig und bilde mit meinen Freunden ein regelrechtes Netzwerk um die Wurzeln der Bäume. Wir leben in Symbiose: Ich versorge die Bäume mit Mineralstoffen und Wasser und erhalte im Gegenzug Zucker. Dieser Zucker entsteht durch die Photosynthese und ist für meine Entwicklung notwendig.

Leider schwächen die durch den Klimawandel verursachten langen Dürreperioden die Bäume, die dadurch anfälliger für Stürme und Schädlinge werden. Und da unsere Existenz voneinander abhängt, gefährdet der Klimawandel auch mein eigenes Überleben.

Klicken Sie hier, um die Geschichte vom Mykorrhiza-Pilz anzuhören (auf französisch).

 

Aber noch mehr...

Das Waldökosystem ist gewissermassen ein riesiges, miteinander verbundenes Netz. Bäume kommunizieren auf verschiedene Weise miteinander: über chemische oder elektrische Signale oder über den Austausch zwischen ihren jeweiligen Wurzelsystemen. Wie das Internet ist es ein fantastisches Netzwerk des Austauschs. In diesem Kommunikationslabyrinth spielen Mykorrhizapilze eine wesentliche Rolle für die Entwicklung der Bäume. Indem er das Wurzelsystem des Baumes besiedelt, versorgt der Pilz ihn mit Wasser und Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor. Im Gegenzug versorgt der Baum den Pilz mit Zucker und Aminosäuren aus der Photosynthese. Sie leben in Symbiose.

Es gibt über 2000 Arten von Mykorrhizapilzen. Obwohl sie unter der Erde leben, können wir sie bei unseren Waldspaziergängen dennoch wahrnehmen. Ihre Fruchtkörper sind Pilzsammlern bestens bekannt. Dazu gehören beispielsweise Pfifferlinge, Trüffeln, Steinpilze oder der giftige Fliegenpilz. Lange Trockenperioden, aber auch hohe Stickstoffkonzentrationen beeinträchtigen diese Verbindung zwischen Pilz und Baum. Die Mykorrhizen werden dadurch zerstört, was zu einer Schwächung der Bäume führt.